Profit First

Du kennst die altbekannte Formel:

Umsatz - Kosten = Gewinn

Ich weiß jetzt nicht, wie die Formel auf Dich wirkt. Dadurch, dass das, was mir gehört, zuletzt genannt wird, gehören mir nur die Reste. So toll es ist, einen Gewinn zu haben. Aber hast Du nicht mehr verdient als die Reste? Die Formel wirkt doch ein wenig wie, als wenn Du früher mit der Familie zum Essen gegangen bist. Das, was die Kinder nicht mehr geschafft haben, hast Du bekommen.

Und weil das so wirkt und Du als Unternehmer nicht nur die Reste nehmen solltest, arbeiten wir bei Profit First mit der Formel:

Umsatz - Gewinn = Kosten

Und? Wie wirkt das auf Dich? Der Gewinn ist nicht mehr nur der Rest, den Du bekommst. Nun haben die Kosten die Position des Reste-Verwerters. Und das ist auch gut so. 

Bist Du schon mal mit einem Flugzeug geflogen? Dann hast Du auch mitbekommen, wie man vor dem Start Dir beigebracht hast, wie Du Dich bei einem Druckabfall verhalten sollst. Zuerst sollst Du Dir die Sauerstoffmaske aufsetzen und erst dann anderen Helfen. 

Warum sollst Du Dich in Deinem Unternehmen anders verhalten? Schließlich kannst Du keinem helfen, wenn Dir selber der Sauerstoff ausgegangen ist. 

Grundsätzlich arbeiten wir nach folgenden vier Prinzipien:

1. kleinere Teller

Je größer der Teller, desto mehr packt man an einem Buffet darauf. Ist einfach so. Sind die Teller kleiner, passt nicht so viel drauf und man überlegt sich, ob man wirklich noch mal zum Buffet geht, um sich noch was zu holen. Ähnlich gehen wir mit unserem Bankkonto um. Steht uns viel Geld zur Verfügung, finden wir dafür auch Verwendungsmöglichkeiten. Steht uns weniger zur Verfügung, so überlegen wir uns, ob wir das nun wirklich kaufen müssen oder, ob das alte Handy doch noch funktioniert.

2. Gesundes zuerst

Hast Du Dich auch schon mal gefragt, warum es den süßen Nachtisch erst nach dem Hauptgericht gibt und nicht zuerst? Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir sonst eventuell das gesunde Gemüse nicht mehr essen. Aber was pflegte meine Tochter einmal zu sagen? Eis ist kein Essen und hat auch dann noch platz, wenn ich eigentlich satt bin.

Aber mal ernst... wenn ich nicht zu Beginn meinen Anteil am Umsatz (Gewinn und Unternehmerlohn) in Sicherheit bringe, dann wird unter Umständen nach den Kosten nichts mehr für mich übrig bleiben. Also bringen wir unseren Gewinnanteil, den Unternehmerlohn und die Steuern in Sicherheit, bevor die Kosten sich bei uns melden.

3. Versuchungen ausräumen

Meine Mutter hat die Kekse immer oben auf den Schrank gestellt, damit wir Kinder nicht so leicht daran kamen. Manchmal habe ich mir das auch für mein Geld gewünscht. Es wird Ende des Monats, es ist noch Geld auf dem Konto, und was mache ich? Finde natürlich eine Verwendungsmöglichkeit. Bevor es der Staat auch noch kassiert, gebe ich es lieber aus. Man spart damit ja auch Steuern. Aber spare ich auch Geld? Ich gebe 1.000 EUR einem anderen um eventuell 500 EUR weniger Steuern zu zahlen. Gebe ich das Geld nicht aus, zahle ich vielleicht 500 EUR, habe aber 500 EUR mit denen ich ein schönes Wochenende mit meiner Frau oder auch der ganzen Familie machen kann. Also bringe ich das Geld doch lieber in Sicherheit, dass ich es nicht einfach ausgebe.

4. Rhythmus

Hast Du mal mit jemanden getanzt, der kein Rhythmusgefühl hat, oder bist Kanu mit einem gefahren, der seinen eigenen Rhythmus hatte? Die meisten Sachen werden besser, wenn sie mit einem Rhythmus erledigt werden. Und so beschäftigen wir uns mit den Finanzen nicht jeden Tag oder dann dann, wenn die Gläubiger am lautesten schreien. Wir beschäftigen uns zu bestimmten Zeiten damit und dadurch wird es auch eine Art Ritual. Ob jede Woche Montag oder jede zweite Woche Mittwoch. Wichtig ist, Deinen Tag zu finden, an dem Du Dir Deinen wohlverdienten Gewinn und Unternehmerlohn sicherst.

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